
Wir wollen’s gehen lassen
Freitag, 14.11.2025, 19:00 UhrHaus Wahnfried
Wir wollen’s gehen lassen
Festakt zum 200. Todestag Jean Pauls
Kammerkonzert mit Rezitation, Festvortrag und Podiumsgespräch
Anlässlich seines 200. Todestags am 14. November 2025 wird Jean Paul in Bayreuth mit einem umfangreichen Jubiläumsprogramm geehrt. Unter dem Motto seiner letzten Worte „Wir wollen’s gehen lassen …“ findet am Jahrestag seines Todes im Haus Wahnfried ein Festakt mit Kammerkonzert, Festvortrag und Podiumsgespräch statt. In der Verbindung von literarischen, musikalischen und wissenschaftlichen Aspekten werden Jean Paul und sein Werk auf diese Weise aus verschiedenen Perspektiven reflektiert.
Mit Festredner Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Borchmeyer darf sich das Publikum auf einen Granden der Germanistik freuen. Sein Festvortrag trägt den Titel „Jean Paul – musikalischer Dichter und Visionär der letzten Dinge“. Kammerkonzert und Lesung greifen Passagen des Werkes Jean Pauls und eindrückliche Vertonungen auf – rezitiert von Heikko Deutschmann, musikalisch interpretiert von Ulf Schneider (Violine) und Jan Philip Schulze am Flügel. Das anschließende Podiumsgespräch mit Martin Mosebach, Tanja Kinkel und Christiane Neudecker, moderiert von Museumsdirektor Dr. Sven Friedrich, beschließt den Abend.
Karten sind ab 1. November 2025 ausschließlich an der Kasse des Richard Wagner Museums erhältlich.
Die Veranstaltung in Kürze:
„Wir wollen’s gehen lassen“ – Jean Paul zum 200. Todestag
Festvortrag „Jean Paul - musikalischer Dichter und Visionär der letzten Dinge“, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Borchmeyer
Kammerkonzert mit Werken von Robert Schumann und Texten von Jean Paul, Ulf Schneider (Violine), Jan Philip Schulze (Klavier), Heikko Deutschmann (Rezitation)
Podiumsgespräch mit Martin Mosebach, Tanja Kinkel und Christiane Neudecker; Moderation Sven Friedrich
Kartenvorverkauf: Eintritt: 30 €, ermäßigt 15 €. Der Vorverkauf beginnt am 01. November 2025 – persönlich an der Museumskasse.
Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Borchmeyer war 1982-1988 Professor für Theaterwissenschaft an der Universität München, 1988-2006 Ordinarius für Neuere deutsche Literatur und Theaterwissenschaft an der Universität Heidelberg und hält im Rahmen einer Stiftungsdozentur für Kulturtheorie (Manfred-Lautenschläger-Stiftung) weiter Vorlesungen an der Universität Heidelberg. Von 2004 bis 2013 war er Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und Stiftungsratsvorsitzender der Ernst von Siemens-Musikstiftung. 2000 erhielt er den Bayerischen Literaturpreis (Karl Vossler-Preis). Im Oktober 2005 wurde ihm von der Universität Montpellier III (Paul Valéry) der Ehrendoktor verliehen. 2009 erhielt er die Bayerische Verfassungsmedaille, 2017 die Goldene Medaille der Goethe-Gesellschaft Weimar und den Bayerischen Verdienstorden. Sein hauptsächliches Arbeitsfeld ist die deutsche Literatur vom 18. bis 20. Jahrhundert und das Musiktheater, mit dem Schwerpunkt auf Goethe, Schiller, Mozart, Richard Wagner und Thomas Mann. Seine jüngsten Buchpublikationen: Was ist deutsch? Die Suche einer Nation nach sich selbst (2017), Thomas Mann – Werk und Zeit (2022), Laokoon und kein Ende. Über Grenzen und Entgrenzung der Künste (2024) und „Ein Strahl zugleich von zwei Sonnen ...“. Musik und Literatur in wiederholten Spieglungen (2024)
©Foto: Privat


Ulf Schneider, Jan Philip Schulze und Heikko Deutschmann verbindet seit vielen Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit. Immer wieder entwickeln sie gemeinsam für ihre Musik & Wort Konzerte bemerkenswerte Inhalte. Eine besondere Vorliebe haben sie für thematisch orientierte Projekte. Ihre Entdeckerfreude kennt dabei keine Grenzen. So gestalten sie häufig Konzertprogramme mit einem besonderen, vielfach ausgefallenen oder unbekannten Repertoire. Mit ihren Programmen "Doktor Faustus", "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", "Homo Bulla", "Ich heiße Erik Satie, wie alle Menschen" und "Die Kreutzersonate" begeistern sie regelmäßig ihr Publikum bei bekannten Festivals und Konzertreihen.
©Foto: Irene Zandel
Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, war zunächst Jurist, dann wandte er sich dem Schreiben zu. Seit 1983 veröffentlicht er Romane, dazu Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, auch über religiöse, historische und politische Themen. Über die Jahre erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Preise, etwa den Kleist-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den Georg-Büchner-Preis und die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Er ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zuletzt veröffentlichte er den Roman ›Die Richtige‹. Er lebt in Frankfurt am Main.
©Foto: Markus Hintzen


Dr. Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, studierte Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft und erhielt diverse Literaturpreise, Stipendien in Rom, Los Angeles und an der Drehbuchwerkstatt in München. Sie ist Mitglied im Deutschen PEN, Präsidentin der Internationalen Feuchtwanger Gesellschaft, Beirat im Vorstand der Freunde der Bamberger Symphoniker, Gastdozentin an Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland, und mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Sie verfasste bis 2025 einundzwanzig Romane, die in fünfzehn Sprachen übersetzt sind, mit einer weltweiten Gesamtauflage von über acht Millionen Exemplaren. Darüber hinaus Bücher für Kinder und Jugendliche, Beiträge in Anthologien, Herausgeberin einer Anthologie, fertigte Dramolette und ein Theaterstück. Tanja Kinkel ist Schirmherrin des Bundesverbandes Kinderhospiz, Schirmherrin des Bamberger Literaturfestivals, und stellvertretendes Kuratoriumsmitglied im Deutschen Literaturfond. 1992 Mitbegründerin der Kinderhilfsorganisation „Brot und Bücher e.V.“ (www.brotundbuecher.de). Weitere Informationen unter: www.tanja-kinkel.de,www.facebook.com/tanjakinkel, www.twitter.com/tanjakinkel.
©Foto: hocabild
Christiane Neudecker, geb. 1974 in Erlangen, wuchs in Nürnberg auf. Ihr Schauspielregie-Diplom erhielt sie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin, ihre Romane und Erzählungen erscheinen im Luchterhand Literaturverlag, die Taschenbuch-Ausgaben bei btb. Seit 2001 ist sie künstlerisches Mitglied von phase7 performing.arts unter Sven Sören Beyer.
2005 gab sie mit den Kurzgeschichten "In der Stille ein Klang" ihr erzählerisches Debüt. Der in Burma/Myanmar spielende Roman "Nirgendwo Sonst" (2008) wurde von amnesty international zur Lektüre empfohlen. 2009 trat sie mit "Das Siamesische Klavier – Unheimliche Geschichten" (2010) beim Ingeborg-Bachmann-Preis an, der Wirtschaftsroman "Boxenstopp" (2013) nahm die metoo-Debatte und die Skandale der Autoindustrie vorweg. "Sommernovelle" (2015) erreichte die SPIEGEL-Bestsellerliste und war NDR Buch des Monats. Ihr Roman "Der Gott der Stadt" (2019) wurde für den Uwe-Johnson-Preis 2020 nominiert. 2021 war sie Theodor-Storm-Schreiberin. Ihr neuestes Buch „Die Welt wartet“ erschien 2024 im Luchterhand Literaturverlag.
Als Librettistin arbeitet Christiane Neudecker mit namhaften Komponisten und Opernhäusern. So verfasste sie u.a. für die Deutsche Oper Berlin „Himmelsmechanik – eine Entortung“ (K.: Christian Steinhäuser) ,„Chasing Waterfalls“ (K.: Angus Lee) für die Semperoper Dresden und das New Vision Arts Festival Hongkong, sowie die gefeierte Musiktheater-Adaption von Döblins „Berlin Alexanderplatz“ (K.: Vivan und Ketan Bhatti) für das Theater Bielefeld.
©Foto: Maurizio Gambarini

Informationen
Veranstaltungsort
Haus Wahnfried
95444 Bayreuth
Veranstalter
Friedrichsforum Bayreuth | Jean Paul Museum
